Tips für die Öffentlichkeitsarbeit

So tritt eine Bürgerinitiative in der Öffentlichkeit auf

Ernst genommen wird eine Initiative nur durch Sachlichkeit und Argumentation. Das gilt im Umgang mit Medienvertretern ebenso wie im Umgang mit (Kommunal-) Politikern und anderen Entscheidungsträgern und mit den Mitmenschen, die auf das Anliegen aufmerksam gemacht werden sollen. Zusätzlich sind auch solche Aktivitäten sinnvoll, die die Aufmerksamkeit der Mitmenschen auf das Anliegen lenken, ohne ein Argument zu transportieren. Zu denken ist an ein Plakat, das ein Schlagwort enthält oder ein Infostand, der die Blicke der Passanten auf sich lenkt. Die Argumente müssen dann zumindest kurz danach rübergebracht werden, da die Aktivitäten ohne ersichtliche Argumente nur ein mildes Lächeln erzeugen.

Bsp. Infostand: Ein Infostand macht nur Sinn, wenn die Passanten erfahren, worum es geht. Ein paar große DIN-A1- oder DIN-A0-Plakate (wiederabnehmbar an Straßenlaternen befestigt) mit der Schlüsselbotschaft darauf lassen schon von weitem erkennen, was das Thema ist. Aktivisten sollten den Passanten Flyer in die Hand drücken und nicht bloß warten, bis sie angesprochen werden. Oder sie sollten die Passanten ansprechen. Der eine oder andere Passant hat erfahrungsgemäß etwas Zeit und ist zu einem Gespräch bereit. Ein Infostand, an dem Gespräche geführt werden, wirkt belebter und zieht tendenziell weitere gesprächsbereite Passanten an. Auch Flugblätter lassen sich dann leichter verteilen, weil das Publikum neugierig darauf ist zu erfahren, was die Menschen an dem Infostand besprechen. Übrigens: Viele Menschen bieten ihre Mithilfe nicht so gerne von sich aus an sondern möchten gefragt werden. Zeigt sich ein Passant überdurchschnittlich interessiert, sollten Sie ihn auch gleich fragen, ob er mit Ihnen in Kontakt bleiben möchte oder ob er sogar mitmachen möchte. Dann sollten Sie auch gleich die Kontaktmöglichkeiten austauschen.

Die Aktivisten (so nenne ich auf dieser Website alle, die sich in der Öffentlichkeit für die Bürgerinitiative engagieren) sind das Gesicht der Bürgerinitiative. Sie stellen Sympathieträger dar. Am besten ist es, wenn die Aktivisten im Gespräch ruhig und sachlich argumentieren, informieren. Beleidigungen Dritter, z.B. bestimmter Politiker, sind tabu. Zum Einen ist so etwas unter Umständen strafrechtlich relevant, zum Anderen lösen solche verbalen Entgleisungen bei vielen Passanten Unbehagen aus. Bedenken Sie, daß die Passanten den Ärger des Aktivisten und seine harsche Kritik eventuell noch gar nicht nachempfinden können, weil die Passanten noch nicht so gut über sein Anliegen informiert sind oder andere Wertvorstellungen haben. Verbale Entgleisungen sind der Sache nicht dienlich, im Gegenteil: sie können viel Porzellan zerschlagen.