Bürgerinitiative gegen Massentierversuche in Wohngebieten e.V.

Zweck

Verhinderung der Schweine-Versuchsanlage der Fa. Boehringer in Hannover. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einem Labor und einem Hochsicherheitsstall mit Platz für 1.000 Schweine. Das Labor soll Ende 2009 errichtet werden und 2011 den Betrieb aufnehmen. Der Stadtrat entscheidet erst im Herbst 2009 abschließend darüber, ob die Anlage gebaut wird oder nicht.

Die Tiere werden krank gemacht, um neu entwickelte Tierimpfstoffe auszuprobieren, die von Boehringer hauptsächlich im Bereich der Massentierhaltung abgesetzt werden. Steht die Anlage, kann dort mit gefährlichen, auch für den Menschen schädlichen Krankheitserregern geforscht werden - mitten im Wohngebiet.

Die Bürgerinitiative setzt sich aus Mitgliedern aller Schichten der Gesellschaft zusammen. Sie eint das Ziel, den Bau der Anlage in der vorgesehenen Form zu verhindern. Es gibt mehrere Fraktionen innerhalb der Bürgerinitiative: Einige lehnen nur den Standort der Anlage ab und akzeptieren die Forschung als solche. Darunter gibt es sowohl jene, die sich eine Trennung von Labor und Stall vorstellen können als auch jene, die die komplette Anlage außerhalb der Stadt mit möglichst viel Abstand zur Bevölkerung ansiedeln würden. Die Tierschutzfraktion innerhalb der Bürgerinitiative sieht die Anlage als unakzeptabel an. Für sie ist die Verhinderung der Anlage hier vor Ort nur ein Zwischenziel auf dem Weg, den Bau von derartigen Anlagen komplett zu verhindern.

Die Anlage wird von der Bürgerinitiative in erster Linie wegen des ihr innewohnenden Störfallrisikos und der daraus resultierenden Gesundheitsgefahr für die Menschen in dieser Stadt abgelehnt. Störfälle mit dem Ergebnis, daß Krankheitserreger aus der Anlage austreten und Bewohner dieser Stadt befallen, können in den verschiedensten Erscheinungsformen auftreten. Es gibt erfahrungsgemäß und auch nach Aussagen von der Stadtverwaltung und der Fa. Boehringer keine 100%ige Sicherheit davor. Der Oberbürgermeister Stephan Weil und die Fa. Boehringer lassen als Maßstab für die Sicherheit genügen, daß die Anlage die Betriebsgenehmigung erhält. Erhält sie also ihre Betriebsgenehmigung, gilt die Sicherheit der Anlage als ausreichend. Das ist ein wichtiger Kritikpunkt der Bürgerinitiative: Störfälle treten immer wieder auf, in allen möglichen Erscheinungsformen auf und sie sind in ihrer konkreten Gestalt nicht voraussehbar. Das zeigen die vielen Störfälle, die bisher in Industireunternehmen geschehen sind. Alle diese Industrieunternehmen entsprachen im Zeitpunkt ihrer Planung - und meistens auch noch im Zeitpunkt des Störfalleintritts - den Vorschriften und ihnen wurde zuvor die Betriebsgenehmigung erteilt! Daher sagt die Bürgerinitiative, daß die Anlage, wenn sie denn überhaupt gebaut werden muß, auf keinen Fall dicht an oder gar in bewohntem Gebiet gebaut werden darf.

Daneben spielen auch Lärm (vorwiegend jedoch nur in der Nähe der Anlage) und der zu erwartende Gestank im Wohngebiet, welches die Anlage umgibt, eine Rolle.

Entstehung:

Anfang 2008 hatte die Wählergemeinschaft "Wir für Hannover" von der Anlage erfahren und recherchiert. Dabei offenbarte sich das Ausmaß und das Gefahrenpotential dieser Anlage und Gesundheitsrisiko für die Bewohner der Stadt. Die WfH trat mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit, woraufhin sich im März 2008 diese Bürgerinitiative bildete.

Seit Juli 2008 ist die Bürgerinitiative ein eingetragener Verein. Neben dem eingetragen Verein existiert weiterhin die "ursprüngliche" Bürgerinitiative und arbeitet wie bisher im Aktivkreis zusammen. Der Aktivkreis organisiert die Öffentlichkeitsarbeit der Bürgerinitiative. Der Arbeitskreis Recht klärt rechtliche Fragen der Bürgerinitiative und hat einen Verwaltungsrecht-Spezialisten aus Hamburg, Prof. Holger Schwemer, sowie die Hannoversche Kanzlei Schulz-Koffka eingeschaltet.

Seit November 2009 liegt das Immissionsgutachten des renommierten Sachverständigen Dr.-Ing. Karl-Heinz Krause vor, welches die Bürgerinitiative im Juni 2009 in Auftrag gegeben hat. Hier die Essentials.

Ansprechpartner, Link und Kontakt

Klaus Neudahm, Bemeroder Straße 63, 30559 Hannover, Telefon: 0177 - 255 28 99 http://www.boehringerprotest-aktuell.de

Website von Volker Klawon, die über die Schweine-Versuchsanlage kritisch berichtet: www.schweinerei-hannover.de, Kontakt: info@schweinerei-hannover.de

Kritische Website, die die Rechte der Tiere im Vordergrund sieht: wahnsinnsprojekt-hannover.

Medienberichte

Siehe den Menuepunkt "Medienberichte" auf www.schweinerei-hannover.de